Zur Handlung von Eine Partie Ungelegenheiten:

1871: Die junge souveräne Großherzogin Henriette Luise muss sich im Zuge der Gründung des Deutschen Reiches bereits mit allerhand Bürokratie und ermüdenden Verhandlungen rumschlagen. Zu allem Überfluss verliebt sie sich wider willens in den prahlerischen Lebemann Prinz Phillip Josef. Im Trubel der politischen Gegebenheiten ist ihr diese »ungünstige und fatale Ablenkung« überhaupt nicht willkommen. 

Nunja, sagen wir es so: gewisse Umstände gaben mir zu dem Zeitpunkt die nötige Inspiration zu Henriettes Gefühlschaos. Denn tatsächlich waren mir die Handlung und die Figur Henriette bereits klar, bevor ich mich überhaupt für das Jahr 1871 entschied. 

Nun folgte eine lange Zeit der Planung und des Bemühens eine Finanzierung auf die Beine zustellen. Und ohne Team, kein Film! Und ich darf sagen: wir hatten ein wirklich grandioses Team und eine hervorragende Besetzung.

Ein Dreiviertel Jahr nach Fertigstellung des Drehbuchs startete offiziell die Produktion von »Eine Partie Ungelegenheiten« Im Frühsommer 2022. Das bedeutet mit der Konzeptionsprobe begannen die Proben und die Kostüme wurden angefertigt oder besorgt. Dabei half der Kostümfundus des Staatstheater Mainz aus. Was nach langer Recherche und dem Studium der historischen Kleidung eine wahre »Kostümschlacht« zufolge hatte. Da ich mir den Anspruch stelle wirklich »historisch korrekt« zuarbeiten, waren die Kostüme dementsprechend aufwendig. Ich empfand wirklich enormen Respekt für Luise (HR), welche in einem heissen August eine Woche lang mit vier Unterröcken, Tournüre und eng geschürtem Korsett schauspielerische Glanzleistung vollbrachte! Wohlgemerkt, dass sie jeden Tag bereits zwei Stunden Maske über sich ergehen lassen musste. Mir tut es bis heute leid ihr manchmal mit dem Lockeisen das Ohr »verbrannt« zuhaben.

Nach den anstrengenden aber sehr erfüllenden Dreharbeiten auf Schloss Birstein, die einer Zeitreise glichen, waren dann alle erst ein mahl gesteinigt.

Drei Monate später wurden die letzten Szenen in der Gelnhäuser Altstadt abgedreht. Das Team allen voran unser grandiose Kameramann Ole Schreiter hatten jedoch zunächst größte bedenken, wie ein zwanzigköpfiges Team in einen winzigen alten Weinkeller hineinpassen sollten, wobei der Hazer (eine art Nebelmaschine) die Sicht im Dunklen nicht gerade förderlich machte. Deshalb waren alle sehr froh, dass der Keller direkt in einer der pittoreskesten Straßen Gelnhausen lag, welche im Laufe des Wochenendes quasi von uns belagert wurde. Den Abschluss der Dreharbeiten stellten dann die unsagbar Leuten Schüsse eines Schwarzpulver Husarenkarabiners im Stadtpark über Gelnhausen an einem Sonntag Nachmittag dar. Die Genehmigung dafür zu erhalten, war auch nicht gerade einfach. Von da an war wohl, zumindest für dieses Wochenende, ganz Gelnhausen nicht gerade gut auf diese Produktion zusprechen. Wir könnten froh sein, dass dies alles mit den fähigen und freilich autorisierten Händen von Jörg Hartmann und Oliver Zeuner von der Légion de Mayence e.V. geschah.

Viel Zeit verging daraufhin im Schnittstudio von Mastlicht. Auch Kameramann Ole Schreiter, war von nun an intensiv mit dem Colorgrading beschäftigt. Genaue wie sich Toningenieur Sebastian Göldenitz den, wie es sich herausstellen sollte, etwas problematischen Tonaufnahmen annahm.

Einer der letzten Schritte war die Aufnahme der Filmmusik. Mit dem hinreissenden Klang der Violine und des Violoncellos bekam der Film so seine eigene Musik.

Nach zwei Jahren intensiver von Arbeit, vieler fleissiger Hände, feierte der Film am 7. Mai 2023 schliesslich Premiere im bezaubernden Kino Gelnhausen.

 

Es war mir eine große Freude und Ehre mit allen, die dieses Projekt möglich gemacht haben zusammen zuarbeiten. Vielen Dank!

 

Der Kurzfilm »Eine Partie Ungelegenheiten« ist gefördert vom Main-Kinzig-Kreis, dem Lionsclub Gelnhausen und der Freihmaurerloge Gelnhausen. Unterstützung erhielt der Film durch den Offenen Kanal Offenbach und der Filmproduktionsfirma Mastlicht.